So, hallo erst mal. :-)
Mein letzter Beitrag lies ja ein wenig zu wuenschen uebrig, das lag allerdings an meiner sehr begrenzten Zeit. Es artet wirklich schon in Stress aus ;-)
Also es ist ja bereits bekannt, ich war in Rio Gallegos was sozusagen der Knotenpunkt ist wenn man nach Ushuaya oder bzw. nach Chile will. Mein Bus hatte eine riesen Verspaetung und ich hetze in das Busterminal (wenn man das so nennen will, es ist wirklich ein Kaff) und alle Busse waren schon weg bzw. voll. Mir wurde empfohlen ein Tag zu warten und den naechsten Bus zu nehmen. Was die Leute nicht wissen konnten, ich habe keine Zeit zu verschenken, vor allem nicht in einem Kaff wo es ausser haesslicher Haueser und Strasse nichts zu sehen gibt! Also fragte ich spontan wie ich bin, ob nicht noch ein Bus nach Puerto Natales in Chile fahren wuerde! Und ich hatte Glueck :-) Ca. 2h warten und dann ging es weiter und ich habe nicht einen Tag verschenkt. Die Wartezeit nutzte ich dann um einen Supermarkt zu pluendern, ein Zelt, Obst und sonst noch was zum Fruehstuecken!
Endlich im Bus, musste ich erfahren das es nicht erlaubt ist Lebensmittel (Obst etc.) ueber die Grenze zu nehmen. Ich musste also alles was eigentlich fuer zwei Tage gedacht war innerhalb von fuenf Stunden runter bringen, das mit dem Sixpack nach Suedamerika wird wohl nichts hehe ;-)
In dem Bus waren noch zwei komisch anmutende Kerle und als unser komplettes Gepaeck nach Lebensmittel durchsucht wurde kamen wir ins Gespraech. Einmal Ruben aus den Niederlanden und Koen aus Belgien. Wie sich herausstellte wollten diese auch das W in Torres del Paines laufen. Also sagte ich Ihnen ich schliesse mich einfach mal an, es kam kein Wiederspruch also war es beschlossene Sache. Eine europaeische Wandergruppe bezwingt das W in Torres :-)
In Puerto Natales angekommen schneite und regnete es erst mal ordentlich! Wir nahmen uns einen Tag Zeit unsere Sachen zu richten und einzukaufen. Ich baute mein Zelt auf und 5min spaeter war schon Schnee und Regen drinne. (Kauft niemals ein Zelt im Supermarkt :-)). Also wechselte ich erst mal in ein Zimmer und lies das Zelt, Zelt sein.
Das Hightech Zelt der beiden anderen ging aber nur fuer zwei Personen, also handelte ich mit dem Hostal/ Zeltplatzbesitzer einen deal aus. Er bekam mein Zelt fuer seine Kids und ich bekam umsonst ein Zelt geliehen um den Park zu besuchen.
Die naechste Station hiess Supermarkt, was und wieviel davon brauch man um ca.6 Tage nicht zu verhungern???
Wir entschieden uns fuer Pasta, Fertig Suppen fuer den Geschmack, Kekse, eingeschweisstes Brot, Wurst und Schoki aber nicht zuviel, wir mussten ja alles tragen!
Schlussendlich hatten wir alles zusammen und mein Rucksack war hoellisch schwer! Wirklich demotivierend war aber das Wetter in Puerto Natales, es wechselte von Sonne, Schnee und Regen. Gute Voraussetzungen fuer 6 Tage hiken mit Zelt :) Und es kam wie es kommen musste! Wir kamen in Torres an und hatten Sonnenschein, hehe, das Glueck ist mit mir. Die ganzen sechs Tage hatten wir gutes Wetter, bis auf einmal regen. Es ist immer ein bischen stuermisch und es kann auch mal schneien obwohl die Sonne scheint aber man gewoehnt sich daran!
Wirklich schlimm waren nur die erste und die letzte Nacht, da habe ich so gefroren das ich nicht schlafen konnte. In der ersten weil ich zu wenig an hatte und in der letzten weil ich tatsaechlich direkt neben dem Gletscher geschlafen habe :-)
Die sechs Tage waren genial, die Landschaft ist unglaublich. Gletscher die direkt in einen See muenden. Berge auf der einen Seite gruen auf der anderen mit Schnee und Eis bedeckt.
Wir hatten genau die richtige Zeit, etwas kalt :) aber alles im Begriff zu bluehen und alles in einem saftigen Gruen.
Wir sind jeden Tag ca 6-8h gewandert, alles in allem ist das W ca. 80km. Gleich am ersten Tag bin ich auch noch an einem steilen Stueck ausgerutscht, konnte mich fangen, aber mir hat es das Knie versaut. Na ja kein Schmerz kein Spass und so habe ich die restlichen Tage auch noch weiter gemacht. (Seit ich kein Kempo mehr trainiere fehlt mir der taeglich Schmerz schon ein bissel ;-))
Morgens gab es ein kaltes Fruehstueck, mittags Snack und abends Pasta mit Fertig Suppe fuer den Geschmack. Zu trinken gab es reines Gletscherwasser das ueberall rumsprudelte.
Wir hatten nicht einmal Salz dabei, was die ganze Sache ziemlich eintoenig machte. Am zweiten Tag trafen wir noch einen Amerikaner und einen in Zuerich lebenden Deutschen und unsere Gruppe wurde noch groesser.
Am dritten Tag erreichten wir den einzigen Zeltplatz an dem wir zahlen mussten (sonst campten wir immer auf den freien) und die hatten einen Supermarkt und eine Bar mit Happy Hour :-)
Also ab das Zelt aufstellen in den Supermarkt, Milch und Schoki kaufen und zack in die Bar.
Hehe dann gabs erst mal drei Pisco Sour, nach 6h Marsch durch Regen und Wind und ohne Abendessen! Dem entsprechend lustig wurde die Stimmung :-)
Serviert wurden gesalzene Erdnuesse, wir drei (der Amerikaner und der Deutsche waren besser vorbereitet) leckten sogar das Salz aus den Schuesseln um mal wieder den Geschmack zu haben :-)
Hehe die einzige Praeferenz die wir fuer essen hatten war das es warm war...
In der Nacht hat es dann das Vorzelt weggeblasen und direkt in die Schuhe geregnet, war wirklich toll die ersten Stunden so zu laufen aber na ja, was will man machen.
Gut nach 5 Tagen schafften wir es endlich das W zu bezwingen und den Heimweg an zu treten. Zurueck im Hostal wurde es mit einem ausgiebigen Essen und einer guten Flasche Wein gefeiert!
Morgen geht es zurueck nach Argentinien und dann weiter nach Calafate den Peter Moreno Gletscher anschauen.
Ich hoffe ich habe nichts ausgelassen, aber es sollte auch so genug zum lesen sein :-)
Gruss
Chris
Die EU Reisegruppe am ersten Tag
gut aussehender Typ :-)
Der graue Gletscher
Einfach schoen
Die Torres (leider nur 2.5, bei schoenem Wetter 3)
Den Kondor voll erwischt
otra vez
gut aussehnder Typ vor den Torres
Der Grey Gletscher
Nochmal Gletscher
Der Specht