Santiago und doch nicht reif fuer die Insel

So es wird wohl mal Zeit fuer meinen Santiagoreisebericht.
Wieder mal eine grosse Stadt, allerdings mit sehr charmanten Vierteln in denen ich mich sofort wohl gefuehlt habe. Ich habe mich hier auch mit einigen Leuten wieder getroffen die ich auf meiner Reise kennengelernt habe. Besonders viel Muehe hat sich Nico mein Hostelkumpan aus BA gegeben. Nachdem wir in BA schon 4 Wochen zusammen das Nachtleben unsicher gemacht haben, setzten wir das hier in Santiago gleich fort.
Da er im Besitz eines Autos war, konnten wir die Stadt wie im Flug erkunden, wobei ich allerdings auch wieder mal einige Stunden zu Fuss durch die Stadt gestreift bin, was wie ich sagen muss die beste Art ist eine Stadt und die Leute zu erkunden.
Bzgl. des Erdbebens sieht man eigentlich kaum irgendwelche Folgen. Es sind vor allem Risse in der Fassade einige der neuen Gebauede sind unbewohnbar, da die Bauauflagen vor einigen Jahren gelockert worden sind, die alten Gebauede haben nichts abbekommen. Besonders betroffen ist der Sueden von Chile der wohl voellig zerstoert ist. Die haengt vor allem damit zusammen das sie dort billiger Bauen. Benutzt wird ein Material aus Schlamm und Stroh das normalerweise perfekt fuer Isolationszwecke ist, allerdings nicht fuer eines der schwersten Erdbeben seiner Zeit.
Santiago gehoert neben BA wohl zu den einzig wirklich "sicheren" Staedten und Chile insgesamt wohl auch zu den teuersten Laendern. Man nennt es das Suedamerikanische Europa, was eigentlich nicht verkehrt ist!
Wenn man durch die Strassen schlendert ist es wirklich wie in Europa, nur sehr wenige haben einen wirklichen "latin" Einschlag.
Uebernachtet habe ich diesmal den groessten Teil meines Aufenthalts in einem Appartment eines Freundes von Nico. Gigantisch, man fuehlt sich gleich wieder daheim wenn nicht zehn andere Leute in einem Zimmer schnarchen oder sonst was machen :-)
Als Abschlusstag hat uns eine Freundin von Nico dann zu einem Asado eingeladen. Wie ich festellen durfte waren wir dann in einer der reichsten Gegenden von Santiago. Haus mit Pool und was man sonst noch so alles braucht im Leben (leider schon vergeben gewesen ;-))
Als ich dann schlussendlich am Flughafen angekommen bin (5.30, also genau meine Zeit) wurde mir dann mitgeteilt das mein Flug heute nicht geht (aufgrund des Erdbebens kommt es zu verschiebungen)!!!! Na ja meine Reaktion war wohl nen bissel ungehalten, was ich mal auf den Schlafentzug und die Uhrzeit schiebe, da ich ja sonst eigentlich die Geduld in Person bin :-)
Resultat, nach 2h warten holte mich ein Taxi ab und verfrachtete mich in ein 4 Sterne Hotel in dem ich den heutigen Tag verbringen muss.... Das reduziert jetzt leider meine Zeit auf den Osterinseln um einen Tag und die Zeit war eigentlich schon knapp bemessen. Damit werden diese Tage jetzt wohl eher zum Marathon als zum Genuss aber na ja, nach dem ausgiebigen Genuss des hervoragenden Chilenischen Rotweins und des Nationalgetraenks Pisco kann ein bischen Entzug auf der Insel mit viel Bewegung nicht schaden ;-)


So um mich fuer den Stress zu entlohnen gibts jetzt erst mal ein Flaeschchen Roten man goennt sich ja sonst nichts!!!!!!!!   SALUD ;.)

Was fuer eine Woche

Ich weiss liebe Leser und Leserinen normalerweise bekommt ihr taeglich Neuigkeiten, aber die letzte Woche war es einfach nicht moeglich :-)
Ihr wusstet ja das ich mich auf dem 6 taegingen Trip nach Roraima befinde. Es war einfach nur genial.
Wir waren eine lustige Gruppe aus 2 Brasilanern, 1 Englaender, 1 Niederlaender, 1 Oesterreicher und meiner Wenigkeit.

Die ersten beiden Tage waren ein gemuetliches einlaufen von 4h pro Tag, bei ca. 35 Grad in der prallen Sonne. Um uns dafuer zu entschaedigten gab es fuer den Aufstieg Wolken und Regen :-(
Der dritte Tag war wirklich extrem anstrengend, 60% Steigung und ueber 1000m Hoehendifferenz, zeitweise ueber loses Geroell und durch den Hang runterstroemende Wassermassen. Gespickt wurde das durch die Aussage das sich an dieser besonders schwierigen Stelle auch einige der gefaehrlichsten Schlangenarten Suedamerikas wie die Korallenschlange und der Buschmeister tummeln, hurra! Ich konnte wie immer nicht warten und war mit Nick und Peter vorne weg. Ich probiert also nicht auf die Schn... zu fallen und gleichzeitig nach sehnsuechtig auf mich wartenden Schlangen zu schauen, keine einfach Aufgabe!
Endlich oben angekommen, hatten wir nicht das tolle Wetter wie gewuenscht. Nebelig, regnerisch, kalt und wir muessen in einem Zelt schlafen, hurra :-)
Man sagt wenn man Roraima besteigt, dann erwartet einen oben eine andere Welt und genau das war auch so! Unglaubliche Felsformationen, Vegitation und Tiere die es sonst nirgends gibt. Das alles eingehuellt in einen unheimlichen Nebel (der uebrigens beide Tage anhielt...) wow!!!!!!!!!!!
Nach etwa 2h warten war dann auch die Gruppe komplett, nachdem wir dann endlich in einer Hoehle unser Lager aufgeschlagen hatten sind wir auch gleich auf Erkundungstour gegangen.
Am zweiten Tag auf Roraima, hatten wir eine gefuehrte Tour zu diversen Plaetzen und Felsen die aussahen wie div. Tiere und Personen und als Kroenung sind wir am Rande des Plateaus gewesen. Aaaaaaaaaaahhhh da gings die1000m wieder runter, ich bin dann mal ganz langsam an den Rand gerobbt. Mein Gott das Adrenalin hat meinen Blutdruck durch die Decke schiessen lassen! Ich hatte das Gefuel das mich eine Kraft immer naeher an die Kante heranziehen wuerde, war ziemlich unheimlich!
Und was fuer eine Wahnsinnsaussicht! Unglaublich geil, wirklich der beste Moment des ganzen Trips.
Fuer die Indios ist dieser und der Nachbarberg uebrigens heilig, vielleicht waren es die Waechter des Bergs die mich ueber die Kante ziehen wollte, obwohl ich vorher brav um Erlaubnis zum Aufstieg gebeten hatte...
Am abend sind Nick, Peter und ich dann nochmal los und irgendwie wieder an die Kante gekommen. Bei aufkommenden Nebel haben wir uns dann verlaufen und haben eigentlich nur dank Peters kleinem GPS wieder zum Lager gefunden. Waere wohl eine unheimliche Nacht geworden, wenn wir nicht zurueckgefunden haetten :-)
Traditionell sind wir jeden Tag in irgend einen kalten Fluss bzw. auf dem Plateau in einen Tuempel gehuepft und haben uns was abgefroren, aber war immer eine riessen Gaudi :-)

Am letzten Tag habe ich mal wieder weit voraus eine nette Tarantel mit Orangem Hinterteil gesehen. Kurz entschlossen meine Kamera genommen, Makro Funktion, ca. 5 cm ueber ihr. Nach dem ersten Foto, kam dann unsere Fuehrerin und erklaerte mir das diese Art die Beute anspringt und der Biss auch fuer einen Menschen innerhalb einer Stunde zum Tod fuehrt! WHAT!?
Makrofunktion aus, man kann naemlich auch schoene Fotos mit Zoom und aus 2m Entfernung machen...
Im Basecamp haben wir dann eine riessen Ameise gesehen, deren Biss haut einen Menschen fuer 24h mit Schmerzen und Fieber um (gibts da auch was normales???)
Die Rueckreise bestand dann aus zwei Nachtbussen direkt nach Carracas. Am Flughafen angekommen machte ich gleich Check in und wurde tatsaechlich auf einen in einer halben Stunde gehenden Flug gebucht, anstatt noch bis um 19 Uhr zu warten.
Heute ist also mein erster Tag in Santiago und damit auch meine letzte Woche der ersten 6 Monate, wirklich verrueckt das die Zeit schon rum ist, aber la vida es bonita in diesem Sinne geniesst die Bilder, balds gibts mehr gehe ja jetzt auf den Heimweg :-)

 Sonnenuntergang auf Roraima

Roraima

Das erste Bad im Tuempel auf Roraima ziemlich kalt :-)

 Spinner auf nem Berg?!

Kristall, Roraima ist voll davon!

Manche sind sich fuer kein Foto zu schade :-)

Insektenvernichtende Pflanze 

Ab in Wasserfall

Jetzt kommen die Abgrundbilder

Hier gingen an einer Stelle unzaehlige Wasserfaelle runter 

Die Makroaufnahme meiner Lieblingstarantel

 

 24 Schmerzenameise

Ein Steinfrosch

Und unser Gruppenbild :-)

Santa Elena bzw. der Weg :-)

Den groessten Teil der Busfahrt habe ich verdienter weise verschlafen. Endlich aufgewacht konnte ich die beeindruckende Landschaft des Nationalparks geniessen. Nach einer weile tauchte sogar der erste Tafelberg ganz mysterioes aus den Wolken auf. Morgen geht es dann um 10 Uhr los, 6 Tage um Roraima zu besteigen und wieder zurueck zu kommen.
Bin schon total gespannt wie es wird, wenn man das im Internet anschaut haut es einen aus den Latschen :-)

Santa Elena selber ist voll das kleine Kaff, aber na ja, ich will ja nur von hier weg auf die Tour. So jetzt noch ein paar schoene Fotos von meiner Busfahrt und die naechsten news gibts dann wahrscheinlich aus Chile meiner letzten?! Station in Suedamerika...

die schier endlose Strasse

Endlich der erste Tafelberg kommt aus den Wolken hervor

Ein paar mehr :-)

Hasta luego Puerto La Cruz

So jetzt war es dann auch wieder Zeit endlich abschied zu nehmen. Also das heisst ich musste mich von Yutriz und einem 5 Sterne Hotel trennen, wurde mir heute schmerzlich bewusst als ich mein Zimmer bezogen habe :-(

Ich bin also von Puerto La Cruz nach Ciudad Boliviar mit dem Bus, von dort sollte ich dann weiter nach Santa Elena. Sollte?!
Ja, also angefangen hat es das der erste Bus schon mal eine 1h zu spaet war, was heisst, warten bei ueber 35 Grad... Nachdem ich dann den Rum von letzter Nacht ausgeschwitzt hatte, kam dann auch der Bus.
Der Verbindungsbus von Ciuadad Bolivar nach Santa Elena sollte um 21 Uhr los fahren. Sollte?!
Genau sollte :-) Nachdem ich ca. 5h durch die wirklich schoene Stadt geschlendert bin und noch einige Zeit am kleinen Strand des Rio Grande verbracht hatte, nahm ich den Bus zurueck zum Terminal. Als erstes sagt der, "hey du bist ja noch da" klar ich habe ja den Bus um neun ausgesucht!?
Check mein Ticket und die Affen haben mir tatsaechlich 18.30 drauf geschrieben... Ich nen kurzen Rausch bekommen und dann gemeint ich will den um neun. Naechste Spitzenantwort "der Fahrer ist verrueckt" aha tolle Info?! "ist besoffen ins Feld gefahren und hat jetzt keine Lust mehr", ja ne is klar! :-)
Also bringt der mich zu einem anderen und der sagt mir frei und froehlich ich muss noch mal nen Dollar drauf legen und darf auch bis um 12.30 warten!!!!! Aaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhh, war so ungefaehr das was er zu hoeren bekommen hat und nen paar mala palabras in Deutsch.
Aber mir ist das gleiche mal in Kolumbien passiert, eigentlich noch viel schlimmer, aber das erzaehl ich nen ander mal :-)

Anyway, 1 Hilfekasten bedeutet eine Flasche Rum im Rucksack um die Zeit zu ueberbruecken. Ausserdem kann man angetrunken hervoragend im Sitzen auf dem Rucksack schlafen!
So hat es mir dann auch fast nichts ausgemacht das der Bus schon wieder 1h zu spaet war!!!
Na ja endlich, gegen 1.30 war ich im Bus und konnte probieren zu schlafen :-)

Rio Grande 

Altstadt von Ciudad Bolivar

Tourist im Park :-)

1 Hilfe Set, Rum in unaufaelliger Verpackung :-)

Isla Magarita

So mal wieder ein kleines update :-)

Wie ich euch ja schon informiert hatte wollte ich fuer 2 Tage auf die Isla Magarita. Allerdings ist mir dann ein kleines Missgeschick passiert. Beim wechseln von 200 Dollar, bin ich abgezogen worden.
D.h. ich habe fuers Leben gelernt, aber warum muss fuers Leben lernen immer so teuer sein?!
Ich will wieder zurueck in die Schule :-)

Na ja aus Frust habe ich die ganze Sache abgekuerzt, bin nur ein Tag an den schoensten Strand der Insel gefahren und habe es mir gut gehen lassen. Am Abend zwei Bier und ein gutes Essen, frueh schlafen und am naechsten Morgen 2h trainieren und meine innere Ruhe war wieder hergestellt.

Im ersten Augenblick haette ich den verdammten Pe.. was brechen koennen. Aber na ja, die waren, wie wars anderst zu erwarten, vom Erdboden verschluckt :-(

Playa el Aqua (wow) Sand wie Puderzucker...

Strandschoenheit 

Was man so alles am Strand findet

Venezuela

So, nachdem Yutriz mein Hotelzimmer gesehen hat, meinte sie ich soll aus dem Loch ausziehen und bei ihr einziehen. Die Entscheidung viel nicht wirklich schwer, sie wohnt in einer grossen Suite in einem 5 Sterne Hotel direkt am Strand. Ich habe nun ein riessiges Fruhstuecksbuffet, Pool, Privatstrand, Fitnessstudio usw. alles umsonst :-)
Der Blick aus der Suite ist grandios, gesaeumt von Palmen und direkt aufs Meer. Bei meinem heutigen Strandspaziergang habe ich festegestellt das am Hotelstrand eine Iquanakolonie nistet. Ich habe nen paar super Fotos machen koennen :-)
Das WE haben wir mit einigen ihrer Freunde verbracht. Wir sind mit einem kleinen Boot an diversen Straenden gewesen, super bien.

Mitlerweile habe ich aber schon fast genug Straende gesehen! Ein Trip in den naechsten Tagen zur Isla Magarita was als eine der Attraktionen gilt und danach geht es ins Landesinnere auf einen hoffentlich 6 Taegigen Trek zu den Tafelbergen die die Inspiration fuer das Buch die vergessene Welt war, welches die Grundlage fuer Jurrasic Parc war.
Ich hoffe mal nicht das ich einem T-Rex ueber den Weg laeuft, aber die Flora und Fauna dort gilt als eine der spektakulaersten in der Welt.

Der Blick aus meiner Suite

Sonnenuntergang auf dem Heimweg

Iguana am chillen

da wollte er sich im Baum verstecken

Da schaut einer aus dem Nest

Eichhoernchen auf der Palme

Hola juntos

Nach einer wirklich aufregenden Zeit in Targanga, konnte ich mich nur schweren Herzens von meiner neuen Bekanntschaft Natasha trennen. Nachdem ich sie am ersten Tag kennengelernt habe, hat sich mein eigentlich kurzfristiger Aufenthalt immer mal wieder verlaengert. Aber na ja, man muss die Feste feiern wie sie fallen, hat mir mal jemand gesagt.
Aber alles hat eine Ende, gestern bestieg ich nun schliesslich endgueltig den Bus nach Caracas und um nicht erschossen zu werden (taeglich 12), gabs gleich den naechsten Richtung Kueste Puerto la cruz.
Hier werde ich eine alte Bekannte aus Buenos Aires wiedertreffen die geschaeftlich hier ist, waehrend des wartens werde ich mit der Sicht auf den schoensten Strand bisher belohnt. (Ich kann es nicht fassen das man das bisherige noch toppen kann...)
Leider habe ich wie so oft keine Zeit Fotos hochzuladen aber wie immer koennt ihr euch darauf verlassen das ich dies bald nachholen werde.

muchos saludos
chris