Freitag, 10. Januar 2014

Reisepass weg!

Kaum im Hotel in Belo Horizonte soll ich auch schon meinen Pass zeigen. Dumm nur, ich finde ihn nicht mehr!
Riesen Aufregung, ab aufs Zimmer, der ganze Rucksack Kopfüber und suchen. Nicht mehr zu finden! Verdammt! Im Bus verloren? Ich rufe alles Hostels an und die Busgesellschaft. Hmmm, heikles Thema. Also auch mal die Botschaft, ich will ja auch wieder heim!
Ich kann die Botschaft in Brasila nur empfehlen, super freundlich und hilfsbereit, alles kein Problem. Der Honorarkonsul kann mir am Montag (heute ist ja Sonntag :-)) einen vorläufigen  Pass ausstellen.
Am Abend will ich mein Buch lesen und was fliegt da nicht raus mein Pass....

Hmmm Aufregung umsonst aber ich kann entspannt weitereisen :) :) :)

Belo Horizonte

Um eine 25h Busfahrt zu vermeiden, entscheiden wir uns spontan für einen zwischen Stop in Belo Horizonte.
Im Lonley Planet wird es als die Stadt von 1000 und einer Bar angekündigt :-) also genau richtig für uns.

Nach 10h sind wir tatsächlich auch schon da und die grösste Überraschung, es gibt Leute die tatsächlich englisch sprechen.

Wir wollten eigentlich in einem Hostel absteigen das nahe am Zentrum ist.
Also ab ins Taxi und wir fahren und fahren und faaaaaaaaaaaaahren. Wir denken schon das der Fahrer keine Ahnung hat oder uns entführen will :-)
Tatsächlich aber ist das Hostel weiter draußen UND ist mittlerweile auch ein Hotel. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren gönnen wir uns einfach mal ein Hotel und das ist auch gut so.

Belo Horizonte ist mit ca. 1.5Mio auch eine Vorzeigestadt in Brasilien und Gastgeber von Spielen der Weltmeisterschaft. Alles gut organisiert und zum Teil künstlich geplant. Dies hat zur Folge das es dort einen künstlichen See gibt mit 18km Weg drum herum.
Aus irgendeinem Grund entscheiden wir uns mal eben kurz rum zu laufen. Nach ca. 2h vergeht uns aber die Lust! Kein Wasser, 40 Grad und kein Ende in Sicht :-(
Am Schluss springen wir einfach in einen Bus, dumm das dieser in die falsche Richtung fährt. Nach einer halben Stunde verhandeln wir nochmal mit dem Kassierer des Buses. (welcher eingangs behauptete er fährt in unsere Richtung! Leider hatte der wohl keine Ahnung wie so oft hier) Die werfen uns bei anderem Bus raus, der uns dann tatsächlich in die Nähe des Zentrums bringt. Wir schaffen es auch noch unsere Tickets nach Porto Seguro zu kaufen :-)

Wir machen noch einen kurzen Abstecher nach Ouro Pretto, die Stadt mit dem schönsten erhaltenen Barock, Kolonialstilkern in Brasilien. Tatsächlich ist es ein wunderschöner kleiner Ort mitten in den Bergen. Nach etwas Erkundung entscheiden wir uns noch in eine Goldmine abzusteigen. Leider war die Führung nur auf Portugiesisch. Wir standen also immer da und lächelten und verstanden kein Wort. Das ist dann auch prompt einer Führerin aufgefallen und sie frägt gleich mal nach und muss dann auch herzlich mit uns lachen :-)

Der Abend wird dann nochmal mit einem Besuch in einer churrascaria (Steakhouse) abgerundet. Wir fahren ja morgen schon weiter an Strand. Da gibt`s dann nur noch Fisch ;-)




Donnerstag, 9. Januar 2014

Happy New Year auf Floripa

Da wir uns in Curitiba entschlossen hatten Neujahr in Floripa zu verbringen hatten wir das Glück? Noch ein Private Room in einem Hostel zu bekommen.
Wir gehen mal davon aus es handelt sich um ein Zimmer mit zwei Betten.... Wie das so ist mit dem Denken geht es auch oft mal in die Hose.
Das Hostel lag in Campeche, 15min Busfahrt vom Zentrum entfernt. Das Zimmer oder Abstellkammer mit Fenster hatte nicht mal ein Bett sondern einfach nur eine Matratze ca 1.50 X 2M und der Raum war 2x2m.
Das ganze zum Preis eines Hotelzimmers! Was für ein Mist...
Positiv wie immer lernen wir gleich ein paar nette Leute kennen und vergessen das Missgeschick wieder.
Zum Glück entdeckt Marcus seine Vorliebe für Hängematten und wir müssen nicht wirklich das Bettchen Teilen :-)
Wie schon zuvor besteht Floripa einfach aus Stränden welche wir ausgiebig geniesen.
Silvester läuten wir mit einem riesen BBQ und ordentlich Caipis ein. Als Krönung gibt es eine 15kg Wassermelone mit Vodka versetzt. Miquel aus Mexiko hat tatsächlich noch ein Spidermankostüm für Silvester dabei und turnt damit los, was für ein Auftritt :-)

Für viel Glück springen Marcus und ich traditionell über 7 Wellen, evtl. auch einige mehr. Mit Caipi und Melone/ Vodka fällt das zählen nicht mehr ganz so leicht....

Der nächste Tag besteht natürlich traditionell aus einigen Bierchen und VIEL Hängematte. Zum Glück ist etwas bedeckt und nicht ganz so heiss wie die letzten Tage.

Kaum erholt geht der Trip auch schon weiter. Es wartet eine 10h Busfahrt nach Belo Horizonte der vorletzte Stop auf unser sich langsam dem Ende zuneigenden Reise.



Silverstervorbereitungen :-)

Lecker Vodka Melone 

Da treff ich doch tatsächlich Spiderman ;-)



Freitag, 3. Januar 2014

Mit Herz bei der Sache....

Kleine Geschichte von unsere Abreise aus Curitiba... (leider vergessen bei der Nachschreiberei)

Wir als ständig hungernde Europäer versuchen kurz vor der Abfahrt beim Busterminal noch kurz was zu essen zu bekommen. Ein Stand verkauft so kleine Spießchen. Ich bestelle mir einen mit Käse und Marcus deutet einfach auf einen und sagt er nimmt zwei. Ich dachte hmmm, Fleisch nicht schlecht :-)
Also nehm ich auch noch einen. Die gute Dame immer, curazauuuuu, curazauuuu (lautschrift :-))
Na ja wir dachten wird schon Fleisch sein, kurz bevor sie die bringt sehe ich das ganze geschrieben an der Wand. Fast genau wie im spanischen corazon :) :) :)
Verdammt, wir haben uns grad Hühnerherz bestellt!
Todesmutig wagen wir uns drann, geben aber beide nach einem Herzen auf! Das ist nun gar nicht so mein Geschmack. Hier ist das wohl eine super Spezialität und ein Bettler freut sich über drei Spieße voller Herzen, wohl bekomms.

Foz de Iguacu

Foz de Iquacu ist vor allem mal eins, HEIß!
Wir haben hier morgens um sieben schon 30 Grad und über den Tag schaffen wir auch die 40.
Die Sonne knallt auf uns runter und röstet uns bei lebendigen Leibe...
Ausser schwitzen kann man hier eigentlich auch nur die Wasserfälle besichtigen.
Damit starten wir auch sofort! Das Hostel bietet uns nämlich genau die 2 Tagesshow inklusive dem Tulipa Staudamm.
Zuerst geht es aber mal auf die Argentinische Seite wo wir uns weit über 6h durch einen sehr grossen Nationalpark quälen, um ein paar unbeschreiblich beeindruckende Wasserfälle zu sehen.
Es ist es wirklich wert, die Wasserfälle sind vor allem auf der Argentinischen Seite und es ist der Wahnsinn wenn man daneben stehen kann :-)
Um das richtig zu genesen nehmen wir einen Bootsrip der uns tatsächlich in die Wasserfälle rein fährt.
Das war vielleicht ein Ritt, erst die Stromschnellen hoch bis zu den Wasserfällen, dann alles in wasserdichte Säcke und wir fahren zum duschen direkt in die Wasserfälle, genial.
Der erste Wasserfall, boca del diabolo (der Mund des Teufels), reißt das Wasser mit unglaublicher Gewalt nach unten. Als wir mit dem Boot hineinfahren wird das Boot wie von einer Faust getroffen wieder zurück geworfen. Da einmal auf keinen Fall reicht, machen wir das ganze dreimal :-)
Der zweite Wasserfall dagegen ist wie eine leichte Dusche und ich habe sogar Zeit zu bemerken das dass Wasser schöne lauwarme Badetemperatur besitzt. (Hoffentlich nicht von den Besucher oben drann?!)

Am nächsten Tag geht es zuerst zum Tulipa Staudamm. Ein Gemeinschaftsprojekt von Paraguay und Brasilien. Paraquay deckt damit 75% des eigenen Strombedarfes und exportiert gleichzeitig 50% der produzierten Energie nach Brasilien.Er ist zwar kleiner als der Drei Schluchtenstaudamm aber produziert mehr Energie.
In meinem Reiseführer stand das man einen Propagandafilm zu sehen bekommt, wie toll und Grün das alles ist. Ich war also vorbereitet, aber als ich dieses Machwerk sehen musste konnte ich das lachen nicht vergleichen. Man merkt doch das die Kultur sehr darauf aus ist alles Strahlemann und ohne Selbstkritik darzustellen.
Wie auch immer ein Film der Lacher provoziert :-)
Da der Damm ja zwei Länder verbindet sind wir auch kurz in Paraguay, leider bekomme ich keinen Stempel in meinen Reisepass, der hätte mir noch gefehlt :-(
Alles in allem ist der Damm ein ziemlich beeindruckendes Gebilde,aber irgendwie ist es zu heiß um lang hier draußen zu bleiben ;-)

Auf der brasilianischen Seite der Wasserfälle gab es mal wieder zwei Schlangen, eine zum Ticket kaufen eine zum Parkeintritt. Clever wie wir sind teilen wir uns auf und schaffen es tatsächlich in unter 2h in den Park zu kommen!(wer beschwert sich da noch im Europa Park :-) )
Der Park selber ist sehr klein und man ist eigentlich locker in 1-2h wieder draußen. Das tolle hier ist das der Großteil durch große Bäume im Schatten zu laufen ist. Das tut unserer sonnenverbrannten Haut von der argentinischen Seite ziemlich gut.
Das Panorama auf dieser Seite ist wirklich wunderschön und die Kamera läuft auf Hochtouren.
Absolutes Highlight ist ein Steg der bei den Fällen bis direkt an die Kante des unteren Wasserfalles, einfach spektakulär. Man ist von feinsten Wassernebel umgeben, gleichzeitig das dröhnen der Fälle und auf einer Seite geht es ungebremst in den Abgrund!
Wenn ihr das lest müsst ihr euch gleichzeitig vorstellen, das auf der argentinischen Seite ein  Hochwasser den Steg einfach weggerissen hat der über die zahlreichen Flüsse zum Wasserfall führen. Wie immer bei den Argentiniern lassen sie das einfach liegen und bauen neben drann neu.
Na ja, also wieder zur brasilianischen Seite, Steg, dröhnende Wasserfälle, stehen direkt am Abgrund und das Bild der argentinischen Seite vor Augen, hmmmmm... Ich habe vorsichtshalber schon mal nach den zahlreichen kleinen Schilfinselchen ausschau gehalten und gehofft das es mich hält, dem Rest hätte ich zugerufen wie man einen sauberen Köpfer macht :-)

Stromschnellen voraus, der linke Wasserfall vorne war der wie ne Dusche

Ich im Angesicht der boca del diablolo

Total durchnässt nach der Fahrt nochmal ein Foto mit Panorama

Argentinische Ingenieurskunst

dito

Boca del diabolo mit Regenbogen

Iquacu Fälle

Staudamm 

brasilianische Seite

Steg am Abgrund

Schilfinseln zur Rettung :-)

Armer Kerl am Abgrund

Durchnässt und am Ende des Parkes angekommen
Postkartenmotiv von der brasilianischen Seite