In Rivas mussten wir von unseren beiden Kanadierinnen abschied nehmen. Am Busterminal erklärt uns eine nette einheimische Lady das wir hier auf den Chicken Bus warten, der Name für die einheimischen Busse ist. Unterdessen kommt ein Privatbus und alle Backpacker rennen diesem hinterher. Das Prinzip der Schafherde, wir also hinterher.
Großer Fehler J Der Bus ist mehr als voll belegt! Man kann kaum stehen geschweige denn Umfallen. Eigentlich schon wieder fast eine Sicherheitsfaktor, sollten wir ein Unfall haben kann ich auf keinen Fall umfliegen, ich haben ca. 50 Leute die im Gang stehen als Airbag J
Kurz darauf zwängt sich auch noch eine nette Dame mit nem Hintern wie ein Elefant hinter mich, ich bin in Sicherheit! Leider geht mir langsam die Luft aus, die Dame ist der festen Überzeugung der Platz gehört ausschließlich ihr und ihrem Hintern?!? Hmm wer legt sich mit der Latinischen Big Mama an? Ich nicht J
Also ich zwänge mein Adonisköroper in einen Hauch von Luftspalt und überlebe das ganze. Da der Bus über Klimaanlage verfügt bezahle ich natürlich auch gerne etwas mehr??????
Egal, das Beste kommt ja schließlich zum Schluss! Im Gegensatz zum Chicken Bus schmeißt uns unser super Bus nämlich 20km außerhalb von Granada raus, wo auch schon die ganzen Blutsaugenden Taxifahrer warten.
Da wir dem ankommenden lokalen Bus nur nachschauen können (ich renne doch nicht mit großem Rucksack bei 40 Grad) nehmen wir also so nen motorisiertes Dreirad.
Kaum in Granada angekommen stelle ich fest, die Stadt ist NICHT der Hammer. Hübsch gemacht ja, aber auf keinen Fall spannend! Egal Matt und ich wollen unser letztes gemeinsames WE genießen und einen drauf machen und genau das machen wir auch J
Nach zwei entspannten Tagen geht es weiter nach Managua der Hauptstadt wo ich nach Leon weiter fahre und Matt auf die Corn Islands, die wohl schönsten Inseln in Zentral Amerika.
Während er aussteigt und ich probiere Ciao zu sagen fährt der Bus doch tatsächlich weiter!
Als alter Sportler sprinte ich los und springe in den Bus, macht auch Sinn, mein ganzer Rucksack ist noch drinnen J 5 min später schmeißen sie mich allerdings auch raus, das hätte ich auch laufen können, aber wer weiß das hier schon vorher L
Im Bus lerne ich Emily und Keith kennen, 2 Texaner aus Austin. Eine Hippiestadt in mitten total verrückter Texaner J
Wir kommen also gemeinsam in Leon an und verbringen einen tollen Tag zusammen, essen, trinken und die Stadt zu Fuß erkunden. Leider gehen die beiden auch schon am nächsten Tag weiter an die Pazifikküste von Nicaragua.
Ihr werdet es nicht glauben doch es gibt tatsächlich einen aktiven Vulkan hier, den man in 1.5 Tagen besteigen kann und richtige Lava sehen kann. Ich kann natürlich nicht widerstehen und bleibe hier und buche die Tour J
Was für ein Erlebnis! Wir steigen in der größten Mittagshitze auf und ich schwitze jegliches Bier und Wasser der letzten Tage aus. Quasi Sauna nur muss ich einen Vulkan erklimmen.
Unser leicht verplanter Führer hat sich natürlich völlig in der Zeit verschätzt und zusätzlich hatten wir noch eine Buspanne und mussten das Fahrzeug wechseln. Ich durfte also ohne Licht mitten in der Nacht einen relativ schweren Weg erklimmen.
Völlig egal, nachdem wir unser Camp aufgebaut haben geht es in totaler Finsternis aber begleitet von einer Sternenklaren Nacht hoch zum Krater.
Man fühlt sich wie in Herr der Ringe, schon von weitem sieht man die Refletkion der Lava in dem leichten Nebel der sich im Krater befindet. Endlich am Rand angekommen krabbel ich an den Rand um einen Blick zu riskieren. WAHNSINN, 3OOm unter mir kann ich tatsächlich aktive Lava sehen. Was für ein Anblick, kein Zaun, keine Sicherheitsmassnahmen, einfach nichts! Ich wage mich weiter vor und wie immer riskiere ich für ein gutes Foto alles. Ich hänge ich mit dem Kopf und etwas mehr über den Kraterrand und bekomme ein Bild wie ich es verdient habe! IRRE!!!! Der Krater besteht zum Teil aus Überhängen und es geht einfach nur runter. Ein kleiner Erdrutsch oder zu starker Wind und Ihr könntet diese Zeilen nie lesen.
Es geht einfach senkrecht runter und endet in der Lava, ich bin zwar heiß aber das wäre sogar zuviel für mich J
Viele die ich auf meiner Reise begleitet haben auch die letzte wissen ja dass ich schon auf einigen Vulkanen gewesen bin, inkl. Aktiven in Indonesien die tatsächlich 2 Monate später ausgebrochen sind. Aber bei keinem, absolut keinem konnte ich die Lava tatsächlich sehen.
Für mich ein absolutes Highlight in meiner kompletten Reisekarriere. WOW!
Tja nach diesem Hammer, kann es nur noch Bergab gehen. In diesem Sinne, lest trotzdem weiter es gibt sicher noch einige lustige Geschichten zu erzählen J
Meine Reisepläne haben sich wieder einmal geändert, wie ich feststellen musste habe ich leider nur 10 Tage Zeit, eigentlich neun da ich am 24 morgens fliege. Also werde ich das Tauchen in Honduras auslassen und mich voll auf Guatemala konzentrieren was als DAS Land in Zentralamerika gilt.
Hasta Luego y un abrazo
Chris
noch nen paar Klimmzüge vor dem Aufstieg |
Kopf über in die Lava |
einfach verrückt :-) |
Die ganze Luft hat geglüht, teuflisch :-) |
Sonnenaufgang am nächsten Morgen |
Juhuu, das ganze müssen wir auch wieder runter laufen :-) |
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